Kreativität kann sich in unterschiedlichen Formen zum Ausdruck bringen. Im Alltag, indem, man einfach mal etwas anders angeht und somit einen anderen Weg geht, im Beruf oder aber in der Kunst.
So ist es auch in der Malerei. Künster sind quasi dazu gezwungen etwas anderes zu machen, sonst schaffen es die Meisten nicht aus der Unbekanntheit in den Fokus der Gesellschaft. Neue Malweisen, andere Betrachtungsweisen und Motive sind deshalb seit jeher gefragt. Wir möchten in diesem Beitrag die Malerei in den unterschiedlichen Epochen beleuchten.
Anfänge und Antike
Mehr als 20 000 Jahre sind Höhlenmalereien alt, die in Nordafrika, Spanien und Südfrankreich gefunden wurden (Die ältesten Funde stammen aus Nordfrankreich, siehe spiegel.de) Die eingeritzten Bilder stellten Jagdszenen dar und hatten religiöse Bedeutung. Die Farben waren auf einfache Weise aus Fett, Asche und Gestein hergestellt worden.
Jahrtausende später hatten sich im alten Ägypten eine Bilderschrift und die kreativen, kunstvoll gemalte Verzierungen der Innenwände von Tempeln und Palästen entwickelt. Im Zentrum der Darstellungen standen die Götter der damaligen Zeit. Es ist die Zeit um Christi Geburt.
Die eigenartig verdrehte, aber einfachste Abbildung mit den Beinen im Profil, den Körpern von vorn und den Köpfen wieder im Profil war charakteristisch. Die Farbherstellung basierte auf Gesteinsmehl, Asche, Harzen, Fett und Eiweiß. Dieser natürlichen Farben wegen sind auch diese Kunstwerke nur in witterungsgeschützten Räumen erhalten geblieben.
Von den Kalkfresken bis Rubens
Die Zeit der Völkerwanderungen war das Bindeglied zwischen der Spätantike und dem frühen Mittelalter. Wanderbewegungen und gesellschaftlichen Umbrüchen schalteten die Weiterentwicklung von Malerei und Plastik aus, die Zementherstellung geriet in Vergessenheit, aber die Kunst der Freskenmalereien auf der Basis von Kalkputz entwickelte sich.
In alten Kirchengebäuden findet man die Freskenmalereien heute noch, weil die Naturfarben bis in das Mauerwerk eingezogen waren. Die dargestellten Heiligen und Könige wurden frontal und mit schablonenhaften Gesichtern dargestellt.
Die Darstellungen verfeinerten sich im Laufe der Zeit, die realistische, plastische Darstellung wurde zum Ziel der Malerei. Im Italien 1 400 Jahre nach Christi Geburt und mit den Kupferstichen des Deutschen Albrecht Dürer wurden kreative Meisterwerke der damaligen Zeit geschaffen (Mehr dazu).
Weil die Kreativität Künstler beständig weitertreibt, Ausdrucks- und Darstellungsformen zu optimieren, war es zur Beherrschung perspektivischer und räumlicher Darstellungen gekommen. In der Renaissance des ausgehenden 15. und des 16. Jahrhunderts hatten italienische Maler den Fluchtpunkt entdeckt und eine dreidimensionale Darstellungsweise kultiviert.
Auch die Farbherstellung hatte sich weiterentwickelt. Neue Pflanzensäfte, das gut klebende Hühnereiweiß und das als Firnis wirkende Leinöl schafften die Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Malerei. Die Zeit der Landschaftsgemälde, der Stillleben und der Personenmalerei brach an. Es war die Zeit des Michelangelo und des Leonardo da Vinci.
Eine Folge der Entbehrungen des Dreißigjährigen Krieges war die Barockmalerei im späten 17. Und frühen 18. Jahrhundert. Die wohlhabenden Stände stellten ihren Reichtum und ihre Macht in opulenten Gemälden dar, ein Schwelgen in Reichtum, Farben und Rundungen hatte eingesetzt (Sehen Sie hier einige Werke). Gute Beispiele sind die Werke von Peter Paul Rubens.
Von der Romantik zur zeitgenössischen Kunst
Um 1800 begann die Blüte der Naturdarstellungen, der Abbildung, Interpretation und Verbindung von Landschaften, Stimmungen und Emotionen. Romantische Gemälde von Francisco de Goya, Caspar David Friedrich, William Blake oder Joseph Ferdinand Boissard de Boisdenier sind Beweis der vollendeten Darstellungskunst, die um 1850 einen Höhepunkt erreichte.
Mit der Erfindung der Fotografie begann der Niedergang der realistischen Darstellungsweise in der Malerei. Im französischen Impressionismus, bekannter Vertreter ist Auguste Renoire, wurden Realismusdarstellungen durch farbenprächtige Gemälde ersetzt. 1900 entwickelte sich in Frankreich und Deutschland der Expressionismus mit seinen vereinfachten, großzügigen Darstellungen und flächigen Kolorierungen.
Von van Gogh führte der Weg zur abstrakten, formlosen Malerei des beginnenden 20. Jahrhunderts. Die gegenstandslosen Kunstwerke eröffneten neue Sichtweisen und Interpretationsmöglichkeiten für Künstler und Rezipienten. Die neue Malrichtung verlangte vom Künstler hohe intuitive und farbkompositorische Fähigkeiten.
Die abstrakte Malerei der Neuzeit wirft allerdings auch Fragen nach dem Standpunkt der Kreativen auf. Manche empfinden das als Krise, weil in der Geschichte der Malerei alle Mal- und Inhaltsformen schon einmal da waren. Symbolische, kubistische oder naive Malerei sind allenfalls Stilrichtungen.
Sehen Sie hier abstrakte Kunst LIVE
So stehen heute Happenings nach dem Motto „Auffallen um jeden Preis“ im Fokus. Die Rückkehr zu Malrichtungen aus der Vergangenheit heißt Postmoderne. Die meiste Bedeutung und die größten Ressourcen befinden sich heute auf den Gebieten
Computerbildkompositionen und Fotografie.
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